OM System OM-5 definiert die Micro-Four-Thirds-Mittelklasse neu - digitalkamera.de - Meldung

2022-10-27 10:47:40 By : Mr. Patrick Gao

2022-10-26 Mit der OM System OM-5 hebt OM Digital Solutions als Nachfolger von Olympus die Micro-Four-Thirds-Mittelklasse auf ein neues Level. Es ist die erste Kamera der noch jungen Firma mit dem großen Erbe, die komplett auf den Namen "Olympus" verzichtet. Stattdessen thront selbstbewusst "OM System" vorne auf dem Sucherbuckel. Die spiegellose Systemkamera tritt zwar die Nachfolge der Olympus OM-D E-M5 Mark III an, erbt aber viele Features des ehemaligen Topmodells E-M1 Mark III, darunter den Bildsensor samt Phasen-Autofokus. Die Robustheit gemäß Schutzklasse IP53 ist sogar mit der OM-1 identisch.  (Benjamin Kirchheim)

Die OM System OM-5 ist das Nachfolgemodell der Olympus OM-D E-M5 Mark III, besitzt im Inneren aber viel Technik aus der OM-D E-M1 Mark III. [Foto: OM System]

OM Digital Solutions setzt weiter voll auf die Stärken des Micro-Four-Thirds-Systems: Auch die OM-5 ist besonders kompakt (12,5 x 8,5 x 5 cm) und leicht (414 g betriebsbereit), so dass sich die Kamera gut dafür eignet, immer dabei zu sein. Damit sie auch widrigen Bedingungen standhält, wurde die Robustheit sogar verbessert. Als erste Kamera ihrer Klasse verfügt sie über eine IP-Spezifizierung, und zwar in der zweithöchsten Staubschutzklasse IP5X und einem Spritzwasserschutz nach IPX3, also Sprühwasser von oben beziehungsweise bis zu 60 Grad schräg zur Senkrechten (siehe Foto). Der IP53-Schutz ist damit identisch zur OM System OM-1 und übertrifft selbst eine Profikamera wie die Canon EOS R3, die "nur" einen IPX2-Schutz besitzt.

An passenden Spritzwassergeschützten Objektiven mangelt es bei OM System beziehungsweise Olympus übrigens nicht, alle Objektive der PRO-Linie sowie weitere Objektive sind abgedichtet, wenn auch nicht alle gemäß IP53. Selbstverständlich sind auch der Frostschutz bis -10 °C und der Ultraschall-Sensor-Staubschutz mit 30.000 Schwingungen pro Sekunde mit an Bord. Wie das Vorgängermodell Olympus OM-D E-M5 Mark III besteht das Gehäuse indes aus Kunststoff, das auf einem Leichtmetallrahmen aus einer Magnesiumlegierung sitzt. Auch der Formfaktor und das (Retro-) Design lehnen sich stark an die E-M5-Reihe an, unter anderem mit dem recht flachen Handgriff, der sich aber mit einer optionalen Grifferweiterung ECG-5 (dieselbe wie bei der E-M5 Mark III) "verstärken" lässt.

Technisch indes erbt die OM-5 viele Details aus dem ehemaligen, von Februar 2020 bis vor kurzem erhältlichen Spitzenmodell OM-D E-M1 Mark III, wobei jedoch wichtige Details wie die Autofokus-Algorithmen und der Bildstabilisator sogar auf ein noch besseres Niveau gehoben wurden. Beim 20 Megapixel auflösenden Four-Thirds-Sensor (17,3 x 13 mm) handelt es sich um denselben wie in der E-M1 III. Das schließt die 121 integrierten Phasen-AF-Kreuzsensoren mit ein, womit diese erstmals (Olympus-Fans würden sagen "endlich") den Weg in die Mittelklasse finden, denn hier hinkte Olympus beziehungsweise OM Digital Solutions dem Wettbewerb bislang stark hinterher, wo Hybrid-Autofokus-Systeme längst in der Einsteigerklasse angekommen sind.

Die OM System OM-5 ist dank zahlreicher Dichtungen besonders robust. Der Staub- und Spritzwasserschutz besteht gemäß IP53, zudem ist die Kamera bis -10 °C frostfest. [Foto: OM Digital Solutions]

Die OM System OM-5 verträgt laut IPX3 Sprühwasser von oben und bis zu 60 Grad gegen die Senkrechte. [Foto: OM Digital Solutions]

Wie bereits erwähnt, kommt auch in der OM-5 der Sensor-Shift-Bildstabilisator zum Einsatz, der auf fünf Messachsen arbeitet und auf drei Achsen Bewegungen ausgleicht, was bis zu 6,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten aus der Hand erlauben soll; mit einem kompatiblen, optisch bildstabilisierten Objektiv sollen sogar bis zu 7,5 Blendenstufen möglich sein. Das ist zwar minimal weniger als mancher Wettbewerber verspricht, in unseren Tests hat sich der Bildstabilisator von Olympus beziehungsweise jetzt OM System jedoch als stets äußerst zuverlässig erwiesen.

Ebenfalls mit an Bord ist die handgehaltene High-Res-Shot-Funktion, die JPEG-Aufnahmen mit 50 Megapixeln erlaubt. Vom Stativ sind High-Res-Shot-Aufnahmen sogar mit 80 Megapixeln (auch in Raw zum Bearbeiten) möglich. Beides ist eine Premiere in der 5er-Serie. Zudem verspricht OM Digital Solutions wie bei der OM-1 ein deutlich verringertes Bildrauschen, das wir in unserem Test (siehe weiterführende Links) bestätigen konnten.

Ein weiteres Erbe aus der 1er-Serie ist die Live-ND-Funktion, wenn auch nur bis 16-fach – der 64-fache Live-ND-Filter bleibt der OM-1 vorbehalten. Aber auch mit den vier Blendenstufen längeren Belichtungszeiten lässt sich bereits viel anfangen. Selbstverständlich beherrscht die OM-5 auch die anderen Live-Funktionen Live-Bulb, Live-Time und Live-Composite, die zudem dank der neuen "B"-Position auf dem Programmwählrad wie bei der OM-1 schnell eingestellt werden können. Was Live-Bulb und Live-Composite sowie Live-ND so besonders machen, erklären wir in Fototipps (siehe weiterführende Links).

Der Four-Thirds-Sensor der OM System OM-5 löst 20 Megapixel auf und stammt aus der OM-D E-M1 Mark III. [Foto: OM System]

Elektronischer Sucher (OLED, 2,36 Mio Bildpunkte, 0,69-fache Vergrößerung) und Touchscreen (7,6 cm LCD, 1,094 Mio Bildpunkte) der OM System OM-5 sind identisch zum Vorgängermodell OM-D E-M5 III. [Foto: OM System]

Das Programmwählrad der OM System OM-5 besitzt nun wie die OM-1 eine "B"-Position, was den Zugriff auf Live Bulb, Live Time und Live Composite erleichtert. [Foto: OM System]

Für die nötige Rechenpower sorgt der ebenfalls aus der E-M1 Mark III geerbte Bildprozessor TruePic IX. Der Autofokus der OM-5 profitiert zudem von einer gegenüber der E-M1 III verbesserten Gesichts- und Augenerkennung. Auch der Starry-Sky-AF ist mit an Bord. Er ist speziell zum präzisen Fokussieren auf den Sternenhimmel (auch den Mond) gedacht und sollte nicht mit einem Low-Light-AF verwechselt werden, für Innenräume beispielsweise eignet er sich ausdrücklich nicht. Fokus-Bracketing und Fokus-Stacking (aber nur bis acht Bilder innerhalb der Kamera) sind genauso an Bord wie eine Belichtungsreihen- und HDR-Funktion.

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Benjamin Kirchheim, 44, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.